UGI’RING – Your Questions Answered
UGI’RING – Ihre Fragen, unsere Antworten
Stimmt es, dass UGI’RING den Betrieb mit vier Schmelzöfen wieder aufnehmen wird (wie der frühere Betreiber des Standorts)?
Nein, UGI’RING wird den Betrieb mit einem neuen, einzelnen Schmelzofen aufnehmen, dessen Kapazität deutlich geringer ist als die eines einzigen der früheren Öfen auf dem Gelände.Die vier alten Öfen werden nicht wiederverwendet.
Sie sprechen von Innovation – ist das Verfahren nicht noch experimentell?
Die Innovation von UGI’RING liegt in einem weltweit erstmaligen Ansatz: der Umwandlung der Edelstahlproduktion in ein Modell der Kreislaufwirtschaft.UGI’RING setzt auf fortschrittliche und bewährte Technologien, die speziell dafür angepasst wurden, metallische Nebenprodukte zurückzugewinnen und wiederzuverwerten.Zum Schutz unseres geistigen Eigentums wurden internationale Patente angemeldet.Wir stützen uns auf das Know-how unserer Partner mit 25 Jahren Erfahrung in der Pyrometallurgie sowie auf die Expertise von UGITECH, einem Spezialisten für Metallverarbeitung.UGI’RING ist also kein experimentelles Projekt, sondern das Ergebnis gründlicher Studien und einer detaillierten Vorplanungsphase.
Welche potenziellen Gesundheitsrisiken bestehen für Anwohnerinnen und Anwohner?
Es wurde eine Gesundheitsrisikobewertung (HRA) im Umkreis von 6 km durchgeführt. Sie analysierte mögliche Belastungen für Kinder und Erwachsene sowie für öffentliche Einrichtungen (z. B. Schulen).Alle potenziellen Emissionen von UGI’RING wurden analysiert und mit Referenzwerten international anerkannter Gesundheitsbehörden verglichen (z. B. WHO, ANSES).Die von einem unabhängigen Gutachter (EODD) durchgeführte Studie basierte auf einem vorsorglichen Worst-Case-Modell, bei dem mögliche Emissionen maximal angesetzt wurden.Ein Szenario mit Dauerexposition (24/7, ganzjährig) wurde getestet.Das Projekt beinhaltet außerdem moderne Systeme zur Staubabscheidung und Emissionskontrolle, die speziell für die Behandlung von Nebenprodukten und/oder Abfällen entwickelt wurden.Die Studie wurde von der regionalen Gesundheitsbehörde (ARS) geprüft und validiert, mit dem Ergebnis: geringes Risiko für die öffentliche Gesundheit.
Stimmt es, dass UGI’RING seine Umweltüberwachung selbst durchführt?
Als genehmigungspflichtige ICPE-Anlage (Anlage zum Schutz der Umwelt) unterliegt UGI’RING strengen gesetzlichen Überwachungsanforderungen, wie sie durch ministerielle und behördliche Verordnungen definiert sind.Die Überwachung umfasst Emissionen in die Luft und Filtersysteme – inklusive aller relevanten Substanzen.Probenahmen erfolgen durch zertifizierte, externe Unternehmen und werden in akkreditierten Laboren analysiert.Zusätzlich kann die DREAL (Regionale Umweltbehörde) jederzeit unangekündigte Kontrollen durchführen.
Wie oft werden Luft- und Wasseremissionen analysiert?
Frequenz und Grenzwerte der Überwachung werden im präfekturalen Genehmigungsbescheid definiert.In Absprache mit der DREAL kann in den ersten Betriebsmonaten ein verstärktes Monitoringprogramm eingeführt werden, um die Wirksamkeit der Luftreinigungssysteme zu überprüfen.
Werden die Emissionen aus den Schornsteinen giftig sein?
Nein. Die Schornsteine sind der Endpunkt für bereits gefilterte Luft, die zuvor ein mehrstufiges Reinigungsverfahren durchlaufen hat, basierend auf den Best Available Techniques (BAT).Beispielsweise wird der Ofen vollständig gekapselt, sowohl in der Kuppel als auch im umgebenden Bereich. Die Emissionen durchlaufen anschließend vier Behandlungsstufen:
- Nachverbrennung (zur Zerstörung unverbrannter organischer Substanzen)
- Partikelfiltration
- Gasbehandlung mit Reagenzien
- Abschließende Partikelfiltration
Beim Schmelzen von Batterien wird zusätzlich ein Aktivkohlefilter eingesetzt – eine bewährte und effektive Methode.Alle Systeme werden über eigene Überwachungssysteme permanent gesteuert.
Warum sind die Schornsteine 30 Meter hoch?
Die Höhe der Schornsteine ist gesetzlich vorgeschrieben: Sie muss mindestens 5 Meter über dem höchsten Bauwerk auf dem Gelände liegen.
Welche Sicherheitsrisiken bestehen für Anwohner in der Nähe des Standorts?
Eine Gefahrenanalyse wurde durchgeführt, um Szenarien zu bewerten, die theoretisch zu Unfällen mit Auswirkungen außerhalb des Geländes führen könnten.Die konservativ angelegte Studie – mit einbezogenen, aber unwahrscheinlichen Extremfällen – kam zu dem Ergebnis:Ab Einführung von Erdgas (Anfang 2026) wäre der einzige äußere Effekt eine geringe Druckwelle (20 mbar) in benachbarten Bereichen.Diese Druckwelle erfordert keine baulichen Änderungen an bestehenden Gebäuden. Neue Gebäude erfüllen die Anforderungen bereits durch Standardverglasung.Die Simulation berücksichtigte keine natürlichen Geländestrukturen oder Bebauungen, die in der Realität jedoch als effektive Barrieren gegen Explosionsdruck wirken – ein Fensterbruch ist damit äußerst unwahrscheinlich.Es gibt kein Szenario, bei dem ein Brand thermische Auswirkungen außerhalb des Standorts hätte.Die Studie wurde von der DREAL AURA geprüft und bestätigt.
Wurde das Erdbebenrisiko berücksichtigt?
Ja. Für sämtliche Neubauten auf dem Gelände werden alle geltenden Bauvorschriften in Bezug auf seismische und klimatische Risiken vollständig angewendet.
Wird UGI’RING Lithiumbatterien verarbeiten (mit Brand- oder Explosionsgefahr)?
Nein. UGI’RING wird ausschließlich alkalische und salzhaltige Batterien lagern und verarbeiten – keine Lithiumbatterien.Lithiumzellen haben aufgrund ihrer hohen Energiedichte ein deutlich höheres Gefahrenpotenzial.Zum Vergleich: Der Kurzschlussstrom einer Alkali-Batterie ist etwa 1.000-mal niedriger als der einer Lithium-Batterie.Laut der französischen ARIA-Datenbank für Industrieunfälle wurde kein einziger Brand im Zusammenhang mit sortierten Alkali- oder Salz-Batterien registriert.
Der Standort liegt in einem ökologisch bedeutenden Naturgebiet (ZNIEFF). Wurde das berücksichtigt?
Ja. Die biodiversitätsbezogene Umweltverträglichkeitsstudie hat die in den ZNIEFF-Zonen (Beaufortain, Lauzière, Grand Arc) gelisteten Arten überprüft und auch das mögliche Vorkommen anpassungsfähiger und häufiger Arten im Projektgebiet berücksichtigt.Der Standort liegt bereits in einem Gebiet mit starken Einschränkungen für die Wanderbewegung der Tierwelt, insbesondere durch die nahegelegene Nationalstraße N90.Da das Industrieareal bereits vor dem UGI’RING-Projekt versiegelt und eingezäunt war, entstehen keine neuen Barrieren für Wildtiere.
Besteht ein Risiko durch Schadstoffeinträge auf nahegelegene Weideflächen?
Die Gesundheitsrisikobewertung (HRA) hat auch indirekte Expositionen über Pflanzen analysiert – zum Beispiel beim Verzehr von Gemüse oder Obst aus Gärten, die potenziell von Luftschadstoffen betroffen sein könnten.Das Ergebnis: Der Verzehr von Pflanzen aus der Umgebung ist unbedenklich, sobald UGI’RING in Betrieb ist.Daraus ergibt sich: Auch Weidetiere sind keinem gesundheitlichen Risiko ausgesetzt.
Wird UGI’RING wie eine Müllverbrennungsanlage betrieben?
Nein. Im Gegensatz zu einer Müllverbrennung, bei der Abfälle verbrannt werden, nutzt UGI’RING pyrometallurgische Verfahren, um Metalloxide bei hohen Temperaturen in reine Metalle umzuwandeln.Die eingesetzten Materialien enthalten sehr wenig brennbare Bestandteile (z. B. weniger als 0,5 % in den Nebenprodukten von Ugitech).Dennoch ist ein Nachverbrennungsmodul integriert, um eventuell enthaltene organische Substanzen zu zerstören.Anschließend folgen drei weitere Stufen der Luftbehandlung.So wird sichergestellt, dass Emissionsgrenzwerte für Schadstoffe wie VOCs, Dioxine und Feinstaub eingehalten werden.Schwermetalle werden in den beiden Filtrationsstufen nach der Nachverbrennung abgeschieden.
Hat das Projekt tatsächlich einen positiven Umwelteinfluss?
Ja. UGITECH hat eine Lebenszyklusanalyse (LCA) seiner Edelstahlproduktion beauftragt.Verglichen wurden:
Der derzeitige Prozess mit primären Rohstoffen (z. B. Nickel, Molybdän, Mangan aus dem Bergbau)
Und das Modell von UGI’RING, bei dem über pyrometallurgische Verfahren metallische Nebenprodukte und Abfälle wiederverwertet werden (z. B. Ferro-Nickel-Chrom, Ferro-Mangan).
Ergebnis:Von 18 Umweltindikatoren zeigten 95 % deutliche Verbesserungen mit dem UGI’RING-Ansatz.Lediglich der Stromverbrauch stieg an – bedingt durch den französischen Strommix mit hohem (niedrigem) CO₂-Anteil aus Kernenergie.
Wird es eine CO₂-Bilanz für UGI’RING geben?
Ja. Eine Treibhausgas-Bilanz (CO₂-Inventar) wird erstellt, sobald der Standort in Betrieb ist und reale Betriebsdaten vorliegen.
Stimmt es, dass UGI’RING mehrere Millionen Kubikmeter Wasser pro Jahr verbrauchen wird?
Nein. Der geschätzte Wasserverbrauch von UGI’RING liegt bei etwa 30.000 m³ pro Jahr, entnommen aus dem Grundwasserleiter.Das entspricht in etwa dem Jahresverbrauch von 500 Haushalten.Davon werden:
Nur ca. 6 % als Trinkwasser verwendet (hauptsächlich für sanitäre Zwecke),
Die übrigen 94 % dienen der Kühlung im Produktionsprozess.Zusätzlich wurden im Rahmen der Betriebsgenehmigung Maßnahmen zur Reduktion des Wasserverbrauchs und zur Wiederverwertung vorgestellt.
Warum wurde die öffentliche Anhörung so spät gestartet, wenn das Projekt schon seit 5 Jahren in Planung ist?
Ursprünglich war vorgesehen, UGI’RING auf dem Ugine-Standort zu errichten.Aufgrund begrenzter Fläche und fehlender elektrischer Kapazität war das jedoch nicht umsetzbar.Im Jahr 2023 wurde das Projekt neu bewertet – mit Fokus auf Château-Feuillet, das ausreichend Platz und Stromversorgung bietet.Nach Gesprächen mit dem Vorbesitzer wurde UGI’RING am 30. Oktober 2023 offizieller Eigentümer des Geländes.Zeitgleich wurde mit dem Ingenieurbüro EODD der Antrag auf Genehmigung erstellt und mit den Behörden abgestimmt, darunter die DREAL und die Umweltbehörde, die Ende 2023 ein Gutachten abgaben.UGI’RING wartete bewusst mit der öffentlichen Vorstellung, bis alle behördlichen Rückmeldungen eingearbeitet waren, um ein vollständig transparentes Dossier zu präsentieren.Eine öffentliche Informationsveranstaltung fand am 12. Februar 2024 statt.Die Dauer der öffentlichen Auslegung ist gesetzlich geregelt.
Zur Fortsetzung des Austauschs nach Inbetriebnahme wird ein Überwachungsausschuss unter Leitung des Präfekten eingerichtet – mit Vertreter*innen von Staat, Kommunen, Anwohnern, Beschäftigten und Betreiber.Zusätzlich gründet UGI’RING freiwillig eine lokale Dialoggruppe für die Gemeinde La Léchère, mit jährlicher Sitzung.
Wie viele Arbeitsplätze werden durch das Projekt tatsächlich geschaffen?
Beim Start sollen rund 50 direkte Arbeitsplätze entstehen, mit dem Ziel, langfristig auf 110 Beschäftigte zu wachsen.Ein industrieller Standort führt auch zu indirekten wirtschaftlichen Effekten – etwa über Dienstleister in Betrieb, Wartung und Investition.Darüber hinaus profitieren lokale Hotels, Restaurants, Geschäfte und Dienstleister.Insgesamt wird geschätzt, dass ein direkter Arbeitsplatz etwa 1,5 indirekte Jobs in der Region nach sich zieht.
Was ist mit dem Lärmpegel? Sie haben neue Messungen zugesagt – welche Auswirkungen sind zu erwarten?
Wie gegenüber der Umweltbehörde angekündigt, wurde im Februar 2024 eine neue Lärmmesskampagne rund um den Standort durchgeführt – während des stillgelegten Zustands.UGI’RING verpflichtet sich zur Einhaltung aller gesetzlichen Lärmgrenzwerte, sowohl an der Grundstücksgrenze als auch in sensiblen Bereichen (z. B. Wohngebiete, Schulen, öffentliche Gebäude).
In der Planung sind bereits mehrere Lärmschutzmaßnahmen vorgesehen:
- Alle Prozesse werden innerhalb geschlossener Gebäude durchgeführt
- Schallisolierung rund um den Schmelzofen
- Erhalt von Erdwallstrukturen und natürlichen Lärmschutz-Böschungen auf dem Gelände
- Nach Inbetriebnahme werden innerhalb von 12 Monaten externe Lärmmessungen durchgeführt. Falls nötig, wird UGI’RING korrigierende Maßnahmen einleiten.
- Hinweis: Die Umgebung ist bereits durch die N90 und umliegenden Straßen lärmbelastet.
Der Standort wird als SEVESO „oberer Schwellenwert“ eingestuft – welche Risiken bestehen für die Öffentlichkeit? Müssen sich Anwohner in Sicherheit bringen? Gibt es
Auswirkungen benachbarter SEVESO-Standorte?
UGI’RING unterliegt der SEVESO-III-Richtlinie, die strenge Vorschriften zur Vermeidung und Begrenzung industrieller Unfälle beinhaltet.Wichtig ist: Die SEVESO-Klassifizierung beruht nicht auf toxischen Emissionen, die eine Evakuierung oder Schutzmaßnahmen für Anwohner erfordern würden.Sie basiert auf potenziellen Umweltrisiken für Gewässerorganismen, die mit der Lagerung bestimmter Abfallstoffe zusammenhängen.Alle Lager werden nach den „Best Available Techniques“ (BAT) gestaltet und betrieben.